Netzwerk für Kulturelle Vielfalt will Respekt und Toleranz fördern – Viele Projekte
Für ihr Treffen im Café Arte am Stadtpark hatten die Mitglieder des Netzwerks für Kulturelle Vielfalt am vergangenen Sonntagnachmittag gleich zwei Gründe. Zum einen, um das zweijährige Vereinsjubiläum zu feiern und zum anderen, um die Vernetzung zu verbessern. Vorsitzender Cem Yasinoglu begrüßte zunächst die Gäste, Mitglieder sowie die Vorstandschaft des Netzwerks, darunter zweiter Vorsitzender André Ulrich, der evangelische Pfarrer Gottfried Rösch, Angela Fürstenau, Sonja Würf und Dr. Charilaos Zourelidis. Yasinoglu dankte insbesondere Dr. Hans-Rainer Buchmüller, welcher selbst Mitglied im Netzwerk ist, für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.
Außerdem dankte er den Verantwortlichen der Sparkasse Deggendorf für die Spende, mit der es ermöglicht wurde, den Nachmittag zu gestalten und freute sich, dass die neue fünfköpfige Vorstandschaft der Jugendgruppe DITIB der türkisch-islamischen Gemeinde unter Vorsitzendem Arda Cinar zur Netzwerksitzung kam.
Ziel: Ängste abbauen
Seit der Gründung des Netzwerks wurden bereits zahlreiche Projekte, und Veranstaltungen auf die Wege gebracht. Sein Ziel ist es, Vorurteile, Misstrauen und Ängste gegenüber anderen Kulturen abzubauen, Verständnis, Toleranz und Respekt zwischen den Kulturen zu fördern und die Mitbürger für die Vielfalt der Menschen zu sensibilisieren, und sich für die Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Schule und Beruf einzusetzen.
Yasinoglu blickte in diesem Rahmen auf Projekte zurück, die in der Vergangenheit mit und vom Netzwerk veranstaltet worden sind, darunter unter anderem das internationale Hallenfußballturnier unter dem Motto „Viele Kulturen – eine Leidenschaft“, die „Fair-Future-Gala“ im Robert-Koch-Gymnasium, das interkulturelle Picknick im Stadtpark, der Solidaritätsmarsch unter dem Motto „Wer? Wenn nicht wir! Wo? Wenn nicht hier? Wann? Wenn nicht jetzt! Solidarität Geht! Geh mit!“ und „Migration is no crime“, welcher von mehr als 150 Bürgern begleitet wurde, darunter auch Schüler und Lehrer des Comenius- sowie des Robert-Koch-Gymnasiums. Bunte Luftballons, bayerische und internationale Musikklänge und treffende Worte Yasinoglus („Ich und Du = Wir, Wir sind alle Weltbüger!“) machten die Veranstaltung zu einem stimmungsvollen Bekenntnis zu Menschenwürde und Toleranz.
Reger Austausch
Bevor sich die Netzwerkmitglieder in Kleingruppen zusammenfanden, um bei einem regen Austausch „Baustellen“ einiger bevorstehenden Aktionen zu sammeln beziehungsweise zukünftige Projekte für das Netzwerk zu finden, wurde die Geburtstagstorte mit der Aufschrift „Netzwerk für Kulturelle Vielfalt“ angeschnitten und Gottfried Rösch bat währenddessen die Anwesenden anderer Vereine zu schildern, welche Vorteile das Netzwerk für Kulturelle Vielfalt ihrem jeweiligen Verein biete.
Die neue Vorstandschaft der Jugendgruppe DITIB und Julia Urlacher vom interkulturellen Verein Mostik freuen sich auf eine enge Zusammenarbeit mit den Netzwerkmitgliedern und beeindruckten mit zahlreichen Projektideen, die Pfarrer Gottfried Rösch im Anschluss gemeinsam mit den Ergebnissen der anderen Gruppen an einer Schauwand vorstellte.
Dass das Netzwerk für Kulturelle Vielfalt sich bereits einen Namen über die Landkreisgrenzen hinaus gemacht hat, zeigt beispielsweise das im März geplante Kunst- und Theaterfestival mit dem Thema „CoRoBoDoWi“ (Comenius-Gymnasium, Robert-Koch-Gymnasium, Berufsoberschule, Dominicus-von-Linprun-Gymnasium Viechtach, Wirtschaftsschule). Hierbei geht es insbesondere um die Vernetzung von „Schulen ohne Rassismus, Schulen mit Courage“.
Fremdes als Bereicherung
Als „Vision 2017“ sieht das Netzwerk unter anderem vor, einen monatlich stattfindenden Stammtisch ins Leben zu rufen, um damit die Vernetzung zu verbessern. Außerdem soll ein internationaler Kochabend, eine Fotoausstellung, ein Theaterstück und diverse interreligiöse Projekte geplant werden, die einen interkulturellen Austausch ermöglichen, bei dem jeder vom anderen profitieren kann. So ist Fremdes nicht mehr fremd, sondern eine Bereicherung.
Quelle: Donau Anzeiger, 16.11.2016