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Kulinarische Weltreise am Donauufer

An die tausend Gäste kamen zum ersten Internationalen Bratwurstfestival

Am  Samstagnachmittag  ging  es  bis  spät  in  die Abendstunden hinein um die Wurst, und diese zog beim ersten Internationalen  Bratwurstfestival  am  Ruderhaus rund 1000 Besucher an und entpuppte sich an diesem sonnigen Nachmittag als Besuchermagnet an der Donau für Jung und Alt. Es war mehr als nur ein Vorgeschmack auf das morgen beginnende Donaufest.

Viele verschiedene Würstchen aus vielen verschiedenen Ländern wurden von den Vertretern ihres Landes m  die  Wette  gegrillt  und  lockten en ganzen Tag über ebenso Besucher unterschiedlicher Kulturen an.Bei  einer  gegrillten  Sucuk-  oder Bratwurst  beziehungsweise  einem Adana-Kebab  oder  kaukasischen Schaschlik-Spezialitäten  ins  Gespräch  kommen,  neue  Kontakte knüpfen und miteinander Spaß haben  und  Vorurteile  abbauen  –  das war das Ziel, das die Mitglieder des Netzwerks  für  kulturelle  Vielfalt um Vorsitzenden Cem Yasinoglu mit der  Organisation  und  Ausrichtung des internationalen Bratwurstfestes erreichen wollten.

Viele Vereine machten mit

Viele  örtliche  Vereine  bereicherten das interkulturelle Fest mit ihren Ideen. Gefördert wurde das Fest über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Die Speisekarte der Vorstandsmitglieder des Netzwerks für  kulturelle  Vielfalt  reichte  von Sucuk-Semmeln  (eine  kräftig  gewürzte Rohwurst aus Rind-, Kalbfleisch  und  Lammfleisch,  die  von Südosteuropa über die Türkei bis in verschiedenen  arabischen  Ländern und inzwischen auch in Europa weit verbreitet  ist)  über  Bratwürste  bis hin zu bunten vegetarischen und veganen Spießen, die es auch Vegetariern und Veganern ermöglichte, ihren Hunger zu stillen. Die Vertreter des  Deggendorfer  Baseballvereins „Dragons“ bereiteten US-amerikanische Hamburger zu – im Original natürlich  mit  Tomaten,  Zwiebeln und Essiggurken.

Gemütliche Teerunde

Die Mitglieder des interkulturellen Vereins Mostik grillten kaukasische  Schaschlik-Spezialitäten  aus Lamm-, Hähnchen-, und Schweinefleisch  mit  Beilagensalaten.  Die in der  Stadt  bekannten  türkischen Hackfleischspieße „Adana Kebab“, wurden  in  mühevoller  Arbeit  von den  Mitgliedern  der  türkisch-islamischen  Gemeinde  zu  Deggendorf hergerichtet.  Hierbei  wurde  das Fleisch um einen Holzspieß gedreht, danach  gegrillt  und  schließlich  in einen  Weizenfladen  mit  entsprechenden Beilagen eingewickelt.

Einladend und gemütlich ging es im  Pavillon  der  Mitglieder  des  interkulturellen  Vereins  Mostik  zu. Auf einem liebevoll dekorierten Dastarchan  (niedriger  Tisch  mit  Sitzkissen)  boten  sie  Tee  in  Pialas (Schälchen) an, der selbstverständlich aus der russischen Teemaschine Samowar geschöpft wurde.

Kasachische Tradition

Dazu  wurde  asiatisches  Gebäck und  Süßspeisen  gereicht.  Julia  Urlacher  trug  kasachische  Kleidung, bestehend aus einem traditionellen Mantel (Tschapan), die nur als Anerkennung an die Lebenserfahrung von  den  Dorfältesten  verliehen wird. Allein schon der köstliche Geruch, der sich über das Ruderhausgeländer  zog,  machte  enorm  Lust darauf, die Köstlichkeiten aus aller Welt zu probieren.

Wer  gerade  keinen  Hunger  verspürte,  konnte  einen  turbulenten Ritt auf dem „Delphin-Rodeo“ wagen.  Das  vom  Kreisjugendring zur Verfügung gestellte Spielmobil „Eine-Welt-Anhänger“  lockte  mit  seinen unzähligen Spielmöglichkeiten insbesondere die ganz kleinen Besucher an, die sich auf dem Rasen direkt  an  der  Donau  austobten. Der deutsche Meister im  Breakdance, Phillipp  Meyer,  bot  Workshops  im Breakdance an.

Hits zum Tanzen

Isa  Martíno  sorgte  im  Anschluss mit seiner Gitarre für heiße Latino Rhythmen, darunter viele bekannte Sommerhits, die zum Tanzen einluden  und  für  Ohrwürmer  sorgten. Für  ihre  Hip-Hop-Tanzshow unter Leitung  von Jutta Pappenheimer, welche 2013 und 2014 in Mannheim bei der DTHO zur Deutschen Meisterin gekürt worden ist, ernteten die Mädchentanzgruppen  von  Jutta Pappenheimer und Nermin Jenetzkes Gruppe „Nationalität Mensch“ heftigen Beifall.

Sowohl  der  Integrationsbeauftragte Oliver Antretter als auch der stellvertretende Landrat Eugen Gegenfurtner  waren begeistert von dem  umfangreichen Programm für ein besseres Miteinander der Kulturen und dankten Cem Yasinoglu und seinem Team für die großartige Idee.

Münchner Berühmtheit

„Special Guest“ des Abends war der  berühmteste  Taxifahrer  Münchens, Isaak Cissé, der extra aus der Landeshauptstadt anreiste.

Seit über 40 Jahren lebt der Senegalese,  der  auch  Kommentator  im Bayerischen Rundfunk ist, in München und kennt dort jedes Eck, weil sein Beruf ihn tagtäglich durch die Straßen  der Landeshauptstadt München zieht.

Der 63-Jährige liebt  die bayerische Lebensart wie kaum ein anderer,  spricht  sogar  mit  bayerischem Dialekt und sorgte mit seinen Scherzen für einige Lachanfälle im Publikum. Ganz unbekannt ist dem Taxifahrer Niederbayern nicht, denn seine „Ex-Oide“ stamme schließlich aus Passau, scherzte er.

Darüber  hinaus fühle  er sich in Deggendorf sehr wohl. „Wia  guad, dass i do ned da oanzige Schwoaze bin – mia Schwoazn hoit ma zamm“, lachte er und zwinkerte dem CSU-Stadtrat Antretter scherzhaft ironische Blicke zu. In seiner Stand-up-Comedy-Show zog der Senegalese unter anderem das Begrüßungsritual der „Münchner und deren Mitbürger“ durch den Kakao sowie einige bekannte bayerische Politiker und auch deutsche Fußballer.

Quelle: Donau Anzeiger, 11.07.2017

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