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Abendessen der Kulturen

Teilnehmer tauschten sich bei internationalem Buffet des Sprachstammtisches aus

Deggendorf. (dh) Gefüllte Pirogi, Krepel, Oresehki, Jeloffe (Reis mit Huhn), Acika, Revani, gefüllte Weinblätter, gefüllter Spitzkohl, Bohnensalat, Poaça, Letscho mit Reis, Flan Napolitano, Guacamole und Pico de Gallo. All diese vorzüglichen russischen, nigerianischen, türkischen, ungarischen, guatemaltekischen und mexikanischen Gerichte prägten das reichhaltige internationale Buffet, das die Damen des Sprachstammtisches der Stadt anlässlich der „Woche der Begegnung und des Miteinanders“ am Mittwochabend im Handwerksmuseum anrichteten.

161018-da-abendessen-der-kulturenFür die Organisatoren – Dorothea Henneicke, die den Sprachstammtisch seit einem Jahr ehrenamtlich leitet, und Oliver Antretter als Integrationsbeauftragter der Stadt, der es sich trotz seines frisch operierten Fußes nicht nehmen ließ, bei dem besonderen Stammtischtreffen dabei zu sein – war die „Multikultiwoche“ ein idealer Anlass, um die verschiedenen in Deggendorf und Umgebung lebenden Kulturen zusammenzubringen, einen Kulturaustausch zu ermöglichen und sich vorzustellen. Und was eignet sich dazu besser als das Essen?

| Nationen zusammenbringen

Damit viele Interessierte von den kostenlos bereitgestellten Speisen probieren konnten, wurde das Treffen des Sprachstammtisches auf die Abendstunden verlegt und nicht wie üblich am Nachmittag veranstaltet.

So kam es zu einem gemütlichen Abendessen der Kulturen. Als 140 russlanddeutsche Familien in das Übergangswohnheim in die Stadtfeldstraße kamen, berief die damalige Oberbürgermeisterin Anna Eder einen Runden Tisch mit „Experten“ ein, um eventuell auftauchende Probleme schon im Vorfeld abzufangen.

Sie beauftragte Heidi Löhnert, die zu jener Zeit auch das Projekt „Bürgerarbeit“ leitete, „sich etwas einfallen zu lassen“, damit die Menschen sich in Deggendorf schneller einleben könnten. Aus diesem Auftrag heraus entstand dann der Sprachstammtisch, der damals selbstverständlich nur aus russlanddeutschen Mitgliedern bestand.

| Regelmäßige Treffen

Inzwischen hat sich die Zusammensetzung des Stammtisches deutlich geändert. Frauen aus Ungarn, Weißrussland, Marokko, Mexiko, Portugal, Venezuela, Guatemala und der Türkei bereichern und beleben den Sprachstammtisch, der sich jeden dritten Mittwoch im Monat im Neuen Rathaus in den Mehrzweckräumen trifft, um sich in entspannter und vor allem ungezwungener Atmosphäre auf Deutsch zu unterhalten. Das Treffen beginnt um 15.30 Uhr und dauert etwa eineinhalb Stunden.161018-da-abendessen-der-kulturen-2

Der Stammtisch ist für jedermann zugänglich, der Interesse am Kennenlernen anderer Kulturen hat und gerne seine Deutschkenntnisse verbessern beziehungsweise einsetzen möchte. Der Eintritt ist frei und wie bereits erwähnt, liegt das Augenmerk auf der Ungezwungenheit, auf Deutsch Gespräche zu führen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Die Sprachstammtischler freuen sich stets über „Nachwuchs“. Jeder ist willkommen – egal, ob jung oder alt.

| Fremdes als Bereicherung

Grundgedanke des Sprachstammtisches ist es, neue Kontakte zu knüpfen und voneinander zu lernen. Politische, geschichtliche Themen sowie persönliche (kulturelle) Anliegen der Teilnehmer, Bräuche, Traditionen und Zeitgeschehen werden diskutiert, und alle Teilnehmer haben die Möglichkeit, zu Wort zu kommen.

Jeder berichtet von den Erfahrungen aus seinem eigenen Land, sodass jeder etwas von dem interkulturellen Austausch mitnehmen kann und auf seine eigene Art und Weise von den anderen

profitieren kann. So ist Fremdes nicht mehr fremd, sondern eine Bereicherung. Das nächste Treffen des Sprachstammtisches findet am Mittwoch, 16. November, statt.

Quelle: Donauanzeiger, 18.10.2016

 

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