„Heilige Familie“ zum Advent
Deggendorf. Bereits zum fünften Mal hat das Ehepaar Monika und Wolfgang Lampe zu einem Adventssingen in die Auferstehungskirche eingeladen. Diesmal hatten die beiden das Konzert unter den Titel „Heilige Familie“ gestellt. Wieder war es ihnen gelungen, viele Musikanten für einen guten Zweck zu gewinnen. Die Spenden, die am Ausgang abgegeben werden konnten, gingen zu Gunsten der Flüchtlingshilfe der Evangelischen Kirchengemeinde. Sie ergaben den stolzen Betrag von 539 Euro.
Pfarrer Jürgen Pommer freute sich, dass die Kirche voll besetzt war. Er begrüßte das Publikum, die Musiker und Sänger, sowie Hela Schandelmaier, zurzeit Beauftragte der Diakonie Regensburg für Flüchtlingsfragen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Deggendorf. Dem Ehepaar Lampe überreichte Pommer zum Dank für das Engagement ein Präsent.
In ihrem Grußwort sprach auch Hela Schandlmaier den Künstlern ihren Dank aus und berichtete mit Beispielen über ihre Aufgaben. Kantor Carsten Hohl eröffnete dann an der Orgel mit der Pastorale Op. 59 von Max Reger das Konzert und leitete mit dem vom Kirchenchor gesungenen „Jetzt fangen wir zum Singen an“ über zum weiteren Programm.
Die „Gsteiner Stubnmusi“ mit Christian Sommer (Akkordeon), Wolfgang Messert (Posaune), Christian Paulik (Bass) und Martina Paulik (Gitarre) setzte es mit einem „Weihnachtslandler“ fort.
Seinen ersten Auftritt in einem Konzert hatte der von Carsten Hohl neu gegründete Kinderchor mit „Kommet ihr Hirten“. Und Monika Lampe hatte sich für ihre Lesungen etwas Besonderes ausgedacht: Sie hatte eine Weihnachtsgeschichte zum Konzerttitel geschrieben und hat diese vorgetragen. „Weihnachten ist das Fest der Familie. Vorher muss alles geplant und vorbereitet werden. Aber wie war das damals, bei der Heiligen Familie?“ In vier Teilen erzählt Lektorin Lampe, wie es für sie gewesen sein kann, nicht ohne auch die Geschichte von Lukas und Matthäus zu erwähnen. „Heute müssen viele Menschen fliehen, ähnlich wie die Heilige Familie vor über 2000 Jahren.“
Im vierten Teil fragte sie: „Was ist Familie für mich?“ Erst da konnte man ahnen, dass es Monika Lampes eigene Geschichte war, wunderbar geschrieben und hervorragend vorgetragen. Der Chor „Präludium“ unter der Leitung von Rosa Stoller vom Interkulturellen Verein Mostik, bereits zum dritten Mal dabei, sang zwei Lieder in der Muttersprache der Sänger. „Eta Notsch“ (Diese Nacht) und „Abendglöckle“.
Nun hatten sich alle Mitwirkenden vorgestellt und gestalteten in Folge ein wunderbares, harmonisches Adventskonzert. Mit „Es ist ein Ros entsprungen“ kam auch das Publikum, begleitet von Carsten Hohl an der Orgel, zum Einsatz. Der Kantor hatte sich für das Konzertende noch einen Höhepunkt aufgehoben. Im Programm stand nur Kirchenchor, Transeamus. Hohl hat dieses schlesische, weihnachtliche Chorwerk von Josef Schnabel für Orgel und Chor bearbeitet und mit seinem Chor zu einem einzigartigen Erlebnis in Stimmen und Instrument gemacht. Zum Schluss kamen alle Mitwirkenden zum Altarraum und ließen sich vom Publikum mit großem Applaus feiern. ls – DZ 24.12.2015