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Heitere Stimmung, aber auch ernste Worte

Auf vielen Ebenen noch Kämpfe auszufechten

Heitere Stimmung, aber auch ernste Worte beim Internationalen Frauencafé der AWO

170310 DA AWO1Deggendorf. (dh) Wenn Frauen verschiedener Kulturen und Altersgruppen in der AWO-Tagesstätte zusammenkommen, gemeinsam essen, lachen, Musik und Geschichten anhören, miteinander ins Gespräch kommen und dazu noch jede Menge Spaß miteinander haben, kann es sich nur um die Feier des Weltfrauentages, der übrigens jedes Jahr am 8. März stattfindet, handeln. Auch in diesem Jahr wurde er wieder kräftig von den Verantwortlichen der AWO, allen voran AWO-Kreisvorsitzende Bruni Irber, sowie Katharina Bakaev vom interkulturellen Verein Mostik und Erna Sicklinger von der Deutsch-türkischen Frauengruppe Metten sowie ihren Gästen gefeiert. In mühevoller Arbeit wurde vom internationalen Organisationsteam wieder ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, das die Frauen in der vollbesetzten AWO-Tagesstätte begeisterte.

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Freude über volles Haus170310 DA AWO2

AWO-Kreisvorsitzende Bruni Irber freute sich über das volle Haus und insbesondere darüber, dass auch Oberbürgermeisterin a.D., Anna Eder, der SPD-Kreisvorsitzende, Ewald Straßer, die SPD-Kreisverbandsvorsitzende aus Freyung-Grafenau, Bettina Blöhm, der Vorsitzende der AWO-Deggendorf, Herbert Stadler, und die Frauenbeauftragte der Technischen Hochschule, Ellen Arends, der Einladung von ihr und ihren Mitorganisatorinnen gefolgt waren. Irber gab den Frauen zunächst einen geschichtlichen Überblick über den Weltfrauentag, der auf die Arbeiterbewegung von Mitte des 19. bis 20. Jahrhunderts zurückgeht. Der Frauentag erinnert an den Kampf der Frauenrechtlerinnen der Vergangenheit und an die Errungenschaften, die oftmals in Vergessenheit geraten, vielleicht auch, weil sie selbstverständlich geworden sind, wie beispielsweise das Wahlrecht der Frauen oder aber die Gleichberechtigung der Frau in der Ehe. Auf der anderen Seite geht es aber auch um Anerkennung der Leistungen von Frauen, die sowohl im privaten als auch im beruflichen Alltag erbracht werden. Besonders hervorgehoben sei hier die Bewältigung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie auch SPD-Kreisverbandsvorsitzende Bettina Blöhm deutlich machte.

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170310 DA AWO4Angleichung der Löhne

Es müsse noch viel gemacht werden, insbesondere hinsichtlich der herrschenden Lohnungleichheit zwischen Frau und Mann. Frauen verdienen durchschnittlich immer noch 21 Prozent weniger als Männer, so Blöhm. Deshalb habe die deutsche Bundesregierung einen Gesetzesentwurf beschlossen, der für eine Angleichung der Löhne sorgen und mehr Transparenz schaffen solle. Das Tabu, nicht über Geld zu sprechen, müsse abgeschafft werden.

Um das zu erreichen, enthalte der Entwurf einen Auskunftsanspruch für Beschäftigte eines Unternehmens darüber, nach welchen Kriterien sie bezahlt werden, so Blöhm weiter.

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Tulpen für Bruni Irber

Mit einem Strauß Tulpen bedankte sich Julia Urlacher vom interkulturellen Verein Mostik im Namen aller Organisatorinnen bei Bruni Irber, welche im vergangenen Jahr einen schweren Schlaganfall erlitt, für ihr unaufhörliches Engagement, ihren permanenten Einsatz für ein besseres Miteinander der Kulturen und ihre Stärke. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Sopranistin des Vereins Mostik, Irina Wetzel, mit einem russischen Lied über die Liebe und den Frühling. Darüber hinaus begleitete Brigitte Grekastle am Akkordeon Barbara Eckl und Ulla Schmid vom Deggendorfer Literaturkreis, welche Lyrik und Prosa über die Liebe und deren Begleiterscheinung vortrugen, mit Chansons von Edith Piaf. 170310 DA AWO5

Irber wusste, dass der Weltfrauentag eigentlich nur in Russland richtig gefeiert werde sowie in der Ukraine, Weißrussland und einigen anderen ehemaligen sowjetischen Ländern. Aus einem politischen Feiertag heraus entstand in Russland ein allgemeiner Frauen- und Muttertag, an dem allen Frauen und Mädchen gratuliert wird, so Irber.

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Internationale Köstlichkeiten

Für das leibliche Wohl der gut zweistündigen Feier sorgten die Verantwortlichen der AWO-Deggendorf. Das reichhaltige Buffet mit leckeren Köstlichkeiten aus Russland und der Türkei bedeckte die gesamte Oberfläche der Theke und war ein wahrer Anziehungspunkt der Frauen aus aller Welt. Jede von ihnen bekam als Andenken an die schönen Nachmittagsstunden eine rote Rose mit auf ihren Heimweg.

Quelle: Donauanzeiger, 13. März

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