Interkultureller Verein Mostik machte zehntägige Begegnungsreise
Der Interkulturelle Verein Mostik – mit den beiden Vorsitzenden Katharina Bakaev und Elena Roth – plante mit viel Liebe und Umsicht die zehntägige Begegnungsreise, die von sieben Jugendlichen und vier Erwachsenen wahrgenommen wurde.
Aufhänger der Reise war das Projekt „Wanja auf der Suche nach Glück“ und die durchgeführte Bilderausstellung. Es kam zu vielen Kontakten mit Kindern und Jugendlichen aus Moskau, Ufa und Donezk. Gemeinsame Unternehmungen standen auf dem Programm wie z. B. der Besuch des Zentrums der bildenden Kunst und ein Treffen mit dem berühmten Maler Boris Nemenskij. Er hatte sich lange und intensiv mit dem Krieg zwischen Russland und Deutschland beschäftigt, den er selbst als junger Maler miterlebt hatte.
Traditionen vorstellen
Ein ganzer Vormittag wurde genutzt um die jeweiligen Traditionen der Heimat darzustellen. So präsentierten die Kinder und Jugendlichen auf der Bühne unterschiedlichste musikalische Beiträge und Tänze, aber auch ein nachdenkliches Schauspiel der Gruppe aus Donezk. Ebenfalls stand ein runder Tisch auf dem Programm, um die diversen Ansichten über die Zukunft der jungen Menschen zu diskutieren.
Bei der gemeinsamen Verabschiedung auf dem Roten Platz konnte man förmlich spüren, dass bereits Freundschaften zwischen den Kindern und Jugendlichen entstanden sind und die neuen Kontakte weiter gepflegt werden wollen.
Metropole Moskau
Die restlichen Tage verbrachte die Deggendorfer Gruppe in der Riesenmetropole Moskau und erlebte die russische Kultur. So besuchte man z. B. das Musical „Der kleine Prinz“, das Archäologische Museum, und natürlich den Kreml und die wunderschöne Basilius-Kathedrale. Russland, Kinder und Kultur gehören zusammen, das wurde klar, als die Gruppe ein Kindertheater besuchte, bei dem mehr als 100 Kinder mitwirkten.
Ebenso wurde klar, dass Kinder einen hohen Stellenwert in der russischen Gesellschaft haben. So gibt es das gewaltige Kaufhaus Kinderwelt, wo sich alles um das Kind dreht – von vielfältigsten Geschäften bis hin zur Kinderanimation im riesigen Eingangsbereich. Auch das Experimentarium – in einer riesigen ehemaligen Industriehalle untergebracht – bietet Kindern und Jugendlichen Einblicke in die verschiedensten Themenbereiche wie Musik, Technik, Wasser, Logik.
Die Abschlussvorstellung einer Zirkusberufsschule bot der Gruppe ebenfalls interessante Einblicke in waghalsige Akrobatik, Perfektionismus und Unterhaltung. Sehr beeindruckend war auch die Führung durch das weltbekannte Bolschoi Theater, das mit viel Prunk und Gold gestaltet ist.
„Altes“ Russland entdeckt
Ein Kontrastprogramm zu der nie still stehenden Metropole Moskau bekam die Gruppe auf der Reise durch den Goldenen Ring in die Städte Susdal, Wladimir und Nischni Nowgorod. Hier konnte man tiefe Einblicke in das alte Russland erhalten, die alten Holzhütten, in der die Menschen leben, die Birkenwälder und die Vielfalt an Kirchen, Klöster und Kreml.
Eine rundum gelungene Reise mit vielen Begegnungen, die den Horizont erweiterte. Mit dabei waren Karin Loibl, die als Leiterin des Städtischen Jugendcenter die Reise gut unterstützte, und Gabi Stählin, die als Kirchenvorsteherin und Katechetin der Evangelischen Kirchengemeinde ihre russisch-deutschen Verbindungen ausbauen konnte. Die Stadt Deggendorf hat über die Jugendbeauftragte Renate Wasmeier die Reise auch finanziell unterstützen können, und ein Friedensbrief des Oberbürgermeisters konnte an Schulleiter Garry Mikaeljan übergeben werden.
Quelle: Donauanzeiger, 13. Juni 2016